Gerade Zähne - für immer?
Nach Abschluss der aktiven Behandlungszeit - also dem Zeitraum, in dem die Zähne bewegt wurden, schließt sich eine etwa 1-jährige Haltephase (Retentionsphase) an, während der die Zähne in der erreichten Position gehalten werden sollen. Diese Phase sollte unabhängig von der vorher verwendeten Zahnspange eingehalten werden. In der Regel wird hierbei ein herausnehmbares Gerät nach Anweisung in der Regel 12-24 Stunden pro Tag getragen.
Der Grund dafür liegt darin, dass die bewegten Zähne durch anwachsenden Knochen wieder stabilisiert werden müssen, was einige Monate dauert. In dieser Zeit ist die Gefahr des Verschiebens besonders groß, wenn die herausnehmbaren Zahnspangen nicht entsprechend der vorgeschriebenen Zeiten getragen werden. Besonders die unteren Frontzähne sind hier stark gefährdet; aber auch eine geschlossene Lücke zwischen den oberen mittleren Schneidezähnen neigt zu einem Rezidiv (Rückfall).
Desweiteren kann es auch im weiteren Lebensverlauf durch Veränderungen des Kieferknochens jederzeit zu Stellungsänderungen der Zähne kommen. Langzeitstudien belegen, dass schon im Alter von Anfang 20 eine Verkleinerung des unteren Zahnbogens stattfindet, was sich als erstes im Frontzahnbereich bemerkbar macht.
Retainer (Haltedraht)
Als zusätzliche Langzeitstabilisierung über viele Jahre hinweg kann ein so genannter "Retainer" zum Einsatz kommen. Dies ist ein individuell gefertigter Draht, der mit Kunststoff auf der Innenseite (Zungenseite) der Frontzähne befestigt wird und die Zähne zuverlässig in der erreichten Position hält. Das Risiko von Zahnverschiebungen und einem Rückfall wird somit minimiert.
Ein Retainer ist nicht sichtbar und für den Patienten nicht störend. Die Kosten für einen Retainer-Draht werden jedoch nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Retainer im Mund eines Patienten |